The Chosen – Ein auserwählter Serienheld

Jesus als Serienheld? Das bisher erfolgreichste Fundraising-Projekt sprengt viele Grenzen. Über alle Themen und in allen Genres werden heutzutage Serien produziert. Warum nicht auch über das Leben Jesu. So dachten es sich wohl zumindest Dalles Jenkins (Idee) und Chad Gunderson und Justin Tolley (Produktion) und setzten ein Fundraising-Projekt in Gang, um eine Serie über Jesus zu produzieren.

„The Chosen“ ist die erste Serien-Verfilmung über das Leben von Jesus mit mehreren Staffeln, und zugleich das erfolgreichste durch Crowdfunding finanzierte Filmprojekt (über 16.000 Beteiligte) aller Zeiten. Die Serie hat sich binnen eines Jahres zu einer Weltsensation entwickelt, die viele Millionen Fans gefunden hat. Nun gibt es die erste Staffel auch in deutscher Sprache auf DVD und Blu-ray." So lautet der Werbetext für das Projekt, von dem es bisher 2 Staffeln gibt, die kostenlos über die gleichnamige App abzurufen sind - allerdings nur in englischer Sprachfassung mit deutschen Untertiteln - bisher.

Und tatsächlich - es lohnt sich "the Chosen" anzusehen. Nicht nur die Jesus-Figur (gespielt von Jonathan Roumie), sondern auch die ganzen anderen Personen, angefangen bei den Schüler*innen Jesu bis hin zu den Randfiguren sind interessante Charaktere, auf die viel Zeit und Detailgenauigkeit verwendet wird (the Chosen könnte in der Übersetzung ja nicht nur "der Auserwählte", sondern auch "die Auserwählten" heißen).

Obwohl in Sandalen-Film-Ausstattung gedreht, ist die Serie eigentlich eine moderne Serie, die mit Sprachwitz und Ironie, mit Gefühlen und Problemen arbeitet, die auch der moderne Zuschauer nachvollziehen kann. Auch Jesus ist nicht der gewohnte toternste und bedeutungsschwangere Wanderprediger, sondern ein humorvoller Mensch, der sich für andere Menschen wirklich interessiert. Wo er hinkommt, werden die Dinge (und die Menschen) anders - oder auch nicht, weil Menschen sich verweigern, oder den Sprung nicht wagen können. Eindeutig sieht er sich selbst als den Messias und vollbringt seine Wunder nicht nur als Aufweis der beginnenden Gottesherrschaft, sondern, weil er darum gebeten wird und damit den Menschen helfen kann.

Die Darstellung der Wunder ist sehr unterschiedlich, mal sehr direkt, mal eher indirekt und theologisch gedeutet. Auf alle Fälle machen die ersten Folgen Lust weiter zu schauen und vermitteln ein interessantes, weil gegenwartsfähiges Jesusbild und auch das Interesse, die eine oder anderen Geschichte in der Bibel nachzulesen.

>> Link zum deutschen Trailer

Info: Per App lässt sich die Serie in über 50 Sprachen aufs Smartphone holen. Mechthild Klein vom Deutschlandfunk dazu "Die Reihe könnte ein gigantisches Missionsprojekt werden."