Digitalgesetz: Was offline illegal ist, soll es auch online sein

Hass, Hetze, Beleidigungen und Falschmeldungen gehören in den sozialen Medien zum Alltag. Ein neues Gesetz soll nun Nutzer:innen besser schützen und große Internetkonzerne in die Pflicht nehmen. 

„Digital Services Act“  beschlossen
Hierbei handelt es sich um ein Digitalgesetz, das Regeln für große Online-Plattformen im europäischen Raum festschreibt und für mehr Schutz der Nutzer:innen sorgen soll. Die Europäische Union schreibt im „Digital Services Act“ (DSA) vom 23.04.2022 großen Online-Plattformen, wie Meta (Facebook, Instagram), Google, TikTok und Co. vor, dass sie mehr Verantwortung übernehmen sollen, um Nutzer:innen zukünftig besser vor Hass, Desinformation und willkürlichem Datensammeln zu schützen. Regeln, die eigentlich offline schon bestehen, sollen in Zukunft auch online gelten.

Gegen Hate und Fake

Konkret heißt es in den Regeln, dass die Internet-Konzerne verpflichtend gegen Hassrede, Fake und Kriegspropaganda vorgehen sollen und diese innerhalb von 24 Stunden entfernen müssen. Auch das Melden solcher Beiträge soll verbessert werden. Accounts, die häufig illegale Inhalte posten, sollen einfacher gesperrt werden.

Datensparsamkeit

Personalisierte Werbung kann zudem bald für Kinder und Jugendliche der Vergangenheit angehören. Werbung, die bisher auf Basis des (Kauf-)Verhaltens angezeigt wurde, sollen für diese Zielgruppe verboten werden. Das Erfassen von Daten soll zudem eingeschränkt werden, indem es einfacher gemacht wird, dem Sammeln von Daten zu widersprechen (z. B. Cookies ablehnen).

Google, Meta und Co. haben nun 15 Monate Zeit, um die Regeln in die Praxis umzusetzen. Der „Digital Services Act“ wird folglich 2023 in Kraft treten.         

Weitere Informationen unter Digital Services Act: EU einigt sich auf strengere Regeln für Internetkonzerne

 

Materialien für die pädagogische Praxis

Neben dem Digitalgesetz, das die Internet-Konzerne in die Pflicht nimmt, ist es wichtig Heranwachsende über Hass, Hetze, Beleidigungen und Falschmeldungen aufzuklären und dafür zu sensibilisieren. Pädagog:innen finden auf der Webseite der Kampagne „BITTE WAS?!“ allgemeine Lehrmaterialien und Begleitmaterialien zu diesen Themen sowie Workshops und Fortbildungen zu Challenge-Formaten und einen Online-Escape-Room, der sich praxisnah den Themen Fake News und Cybermobbing widmet.

< zurück  |  Katharina Haugwitz  |  03. Mai 2022